Übung 3: Bewältigung und Selbstfürsorge durch Kunst
Einleitung:
Ziel dieser Selbsthilfe-Übung ist es, Sie mithilfe von künstlerischer Betätigung dabei zu unterstützen, mit schwierigen Gefühlen umzugehen, sowie Ihre Situation und die auftretenden Gefühle besser zu verstehen.
Für diese Übung brauchen Sie einen Platz zum Malen – einen größeren Tisch oder genügend Platz auf dem Boden, je nachdem, wie es für Sie passt. Sie sollten auch diejenigen Werkzeuge wählen, die sie gerne benützen: bunte Stifte, Marker, Farben & Pinsel, Bilder aus Zeitschriften, Fotos, Kleber oder Ähnliches. Für das Kunstwerk selbst benötigen Sie außerdem ein größeres und stärkeres Papier.
Vergewissern Sie sich bevor Sie beginnen, dass Sie:
- ausreichend Zeit haben: mindestens 45-50 Minuten
- einen sicheren Raum haben, in dem Sie ohne Unterbrechungen arbeiten können und in Ihrem Prozess nicht gestört werden
- Sie können diese Übung alleine durchführen oder zusammen mit einer Vertrauensperson.
Zielsetzungen :

Ihnen zu helfen, Ihre persönlichen Gefühle wahrzunehmen

Sie in einen schöpferischen Prozess eintauchen zu lassen, der Ihnen hilft, Ihre Energien wieder aufzuladen
Benötigte Zeit:
mindestens 45-90 Minuten, je nach persönlichem Tempo und Bedarf
Sie können die einzelnen Teile zu dieser Übung HIER herunterladen
Übung 1: Denken Sie über Ihre Situation nach
Der Beginn der Übung ist der gleiche wie beim Rad der Gefühle und Emotionen.
Schritt 1: Welche Situation, möchten sie besser verstehen?
Zunächst laden wir Sie ein, an eine konkrete Situation zu denken, die Ihnen Schwierigkeiten bereitet hat, vielleicht haben Sie diese auch als überwältigend empfunden. Dazu schlagen wir Ihnen vor, sich einen bequemen Platz zu suchen, die Augen zu schließen und sich diese Situation in Erinnerung zu rufen.
- Was ist passiert? Wie ist die Geschichte verlaufen?
- Mit wem waren Sie zusammen? Wie ist Ihre Beziehung zu dieser Person?
- Wie haben Sie sich gefühlt? Konzentrieren Sie sich auf Ihren Körper, um wahrzunehmen, wo Sie diese Gefühle in Ihrem Körper spüren.
- Was haben Sie unternommen? Wie fühlen Sie sich damit
Schritt 2: Erstellen Sie eine kurze Beschreibung
Bitte beschreiben Sie die von Ihnen gewählte Situation in maximal 2-3 Sätzen. Sie können auch eine längere Beschreibung verfassen, aber gehen Sie diese noch einmal durch und unterstreichen Sie die wichtigsten Teile und Wörter Ihrer Geschichte. Erstellen Sie dann auf dieser Grundlage eine Zusammenfassung.
Übung 2: Machen Sie sich ein Bild von Ihrer Situation!
Jetzt können Sie alle Ihre Werkzeuge nutzen, um zu etwas zu gestalten. Schneiden Sie Bilder aus, zeichnen Sie Linien, erstellen Sie Montagen oder malen Sie. Es gibt kein gutes oder schlechtes Ergebnis. Lassen Sie sich von den Gefühlen in Ihnen helfen. Wenn sie gerne Musik hören, tun sie das, und hören die Musik, die zu ihrem Gefühl passt.
Beispiel:
Wir geben hier einige Beispiele, aber keine Ideen, um Ihnen zu zeigen, dass es kein gutes oder schlechtes Bild gibt.
Übung 3: Erklären und Teilen
Versuchen Sie nun, nachdem Sie Ihr Bild fertiggestellt haben, es sich selbst oder anderen zu erklären. Seien Sie Ihr eigener Kunstanalytiker. Wenn Sie sich Ihr Bild ansiehst, was denken Sie, hat der Künstler oder die Künstlerin gefühlt und was wollte er oder sie damit zum Ausdruck bringen?
Versuchen Sie, so viele Gefühle wie möglich in der Situation wahrzunehmen, und versuchen Sie zu erklären, wie diese auf dem Bild dargestellt werden!
Beispiele (der vorherigen Bilder):
- (Bild 1) Die vertauschten Linien zeigen, weisen auf Verwirrtheit hin
- (Bild 2) Die dunklen Farben zeigen ein Gefühl der Traurigkeit /// Hoffnungslosigkeit
- (Bild 3) Der Wolf im Hintergrund steht für innere Stärke /// Aggression
- (Bild 4) Die Figur ist allein und wirkt einsam
Wir empfehlen Ihnen, Ihr Bild aufzubewahren. Auf die Rückseite des Bildes können Sie eine kurze Beschreibung Ihrer Situation (aus Schritt 2) und das Datum der Erstellung schreiben. Sie können dort auch die Gefühle aufschreiben, die Sie erkannt haben.
Übung 4: Teilen mit einer Freundin
Sie können Ihr Bild auch mit einer Freundin (einem Freund) teilen (vor allem, wenn Sie die Übung gemeinsam durchführten). Sie können die Freundin sogar bitten, zuerst mitzuteilen, welche Gefühle sie auf Ihrem Bild erkennt, um dann über diese Interpretation nachzudenken.
Finden Sie Ihre eigenen Antworten: Wie sehr passt es? Wie sehr passt es nicht? Haben Sie etwas Neues aus dieser Situation gelernt?
Feedback und Bewertung
Wie fühlen Sie sich nach dieser Übung?